Braucht man eine Ausbildung um ein gutes Coaching anzubieten?

Ein Zertifikat bedeutet nicht gleich gute Coaching Qualität. Aber es zeigt, dass hier jemand bereit war Zeit und Geld zu investieren um sich fachlich zu verbessern.

Eine Ausbildung zeugt von Demut, von der Bereitschaft sich in die Position einer Schüler:in zu begeben.

Respekt vor der Arbeit mit Menschen und deren Träumen ist eine gute vorraussetzung um diesen Job gut ausüben zu können.

 

Um wirklich gutes Coaching anbieten zu können braucht es aber noch etwas mehr:

Wenn ich vor 10 Jahren eine Schreiner Ausbildung gemacht hab kann ich auch nicht automatisch einen tollen Schrank bauen. Und wenn ich einen Schrank gebaut hab heißt das noch lange nicht, dass der in dein Wohnzimmer und zu deinem Stil passt.

Ich sehe Coaching auch als Handwerk. In der Ausbildung habe ich gelernt bestimmte Coaching Werkzeuge anzuwenden. Danach muss ich weiter damit üben, meinen eigenen Stil entwickeln und mich natürlich weiterentwicklen, denn vielleicht gibt’s ja Methoden und Tools die ich noch nicht kenne.

Was ich zum Beispiel mache um in der Übung zu bleiben:

  • Ich inspiziere regelmäßig meinen Werkzeugkoffer. Der ist natürlich digital, da hab ich viele Tools zusammengefasst. Und die schau ich mir regelmäßig an und füge neue hinzu. Ich erinner mich selbst regelmäßig daran was ich gelernt habe was wichtig ist.

  • Ich les Bücher und schau bei Youtube wirkliche Fach-Informationen über Fragetechniken, Impacttechniken, NLP, Systemik, …

  • Nehme Selbst Coaching in Anspruch. Persönliche Weiterentwicklung ist natürlich sehr wichtig für Coaches und erst recht für Selbständige

Es gibt viele Leute die “Irgendwann auch mal so ne Coaching Ausbildung gemacht haben.” Aber sich selbst nicht als Coach sehen, weil sie dass dann nicht weiter verfolgt haben. So ähnlich ist es bei mir zum Beispiel mit Textilingenieurwesen, was ich 8 Jahre lang studiert hab oder mit SEO Marketing, da hab ich Zertifikate, bin aber nicht in der Übung und hab gerade nicht genug Interesse daran um mich damit zu beschäftigen.

Zu viele Ausbildungen?

Hab mal von einer Kollegin gehört “Also wenn mir jemand erzählt, welche Ausbildungen sie gemacht hat, dann ist das für mich ein Zeichen, dass ich NICHT mit der Person arbeiten will.” So richtig habe ich das nicht verstanden. Ich glaube sie hat zum einen ihren eigenen Schatten projiziert und vielleicht meinte sie damit, das Phänomen von Ausbildungs-Hopping ohne Umsetzung. Wenn aus Unsicherheit eine Ausbildung nach der anderen gemacht wird ohne der erlernte wirklich bei Klienten anzuwenden.

Meine Meinung dazu: Bei Unsicherheit fachlich mehr lernen zu wollen, ist vielleicht nicht die Lösung, aber bei der Arbeit mit Menschen durchaus verantwortungsvoller als die “Fake it till you make it” Variante.

Keine Coaching Ausbildung

Ich finde es muss keine Ausbildung sein, aber es MUSS eine Phase geben, in der sich darauf fokussiert wurde zu verstehen was Coaching ist und was Coaching nicht ist und zu üben wie es angewendet wird. Mit Feedback von Leuten mit mehr Erfahrung und in einem Übungs-Raum.

Die Theorie kann auch natürlich auch autodidaktische passieren. Das Internet ist voll, im Informationszeitalter können wir wirklich fast alles selbständig lernen.

Das Problem

Problematisch sehe ich es, wenn das Coaching nur auf der eigenen Lebenserfahrung aufgebaut ist. Das ist dann kein Coaching. Das ist im besten Fall Mentoring und im schlechtesten Fall Hochstaplerei, Manipulation und Betrug.

 

Fazit

Ein Coach mit Ausbildung ist keine Garantie für ein gutes Coaching.

Aber ohne Ausbildung zu coachen, kann ein Zeichen, für die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und fehlendem Verständnis davon was Coaching eigentlich ist, sein.

Es gibt viele, wie in jeder Branche schwarze Schafe und ein Coaching ist eine intime Angelegenheit, denn Du besprichst deine Träume und Unsicherheiten. Also lass dir Zeit bei der Entscheidung, informiere dich (wie du das hier ja gerade getan hast), hör auf dein Bauchgefühl und dann viel Spaß beim Coaching!

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